Design Thinking bei der Jobsuche?

Bastel ich mir meinen Job jetzt selber, oder wie soll das gehen? Design Thinking, wieder so ein neuer Begriff? Was steckt denn dahinter und kann ich Design Thinking auch im Job für mich nutzen?

Ingrid und Peter Gerstbach sind bereits seit Jahren mit dem Thema Design Thinking im Unternehmenskontext unterwegs. Kein Buch mit sieben Siegeln, im Gegenteil! Es gibt das Buch mit "77 Tools für Design Thinker", das Ingrid veröffentlicht hat.

Die beiden arbeiten viel im Unternehmenskontext mit Teams und kitzeln immer wieder neue Möglichkeiten in der strategischen Ausrichtung und in der Unternehmensberatung hervor.

Themen wie Empathie und Kreativität als neue Schlüsselkompetenz haben mich gleich aufhören lassen, da diese im Bewerbungsprozess natürlich auch ganz wichtig sind.

Ihr Spruch auf der Website: Wir inspirieren, motivieren und begleiten Sie bei Ihrer individuellen Herausforderung - passt zu 100 % auch auf meinen Tätigkeitsbereich. Und bei den Werten Offenheit, Empathie, Mut und Systemisches Denken musste daraus auf jeden Fall ein gemeinsamer Podcast entstehen.
Wie schön, dass das geklappt hat.
Ausführlich zu hören auf jeder Podcast-App und zu sehen auf YouTube.


Zukunft gestalten - Was ist eigentlich Design Thinking?

Design Thinking, vereinfacht zusammen gefasst, ist ein Prozess, eine Methode, um kreative Ideen zu finden und Probleme zu lösen. Ingrid nennt es auch eine Innovationsmethode.

Wichtig ist Ingrid und Peter die Menschenzentriertheit dabei. Häufig wird vergessen, für wen Lösungen gesucht und entwickelt werden, nämlich für den Menschen! In Unternehmen wird viel darüber gesprochen, es wird aber nicht so gelebt. Sie haben den Focus: Mensch im Mittelpunkt. 


Wie können wir das auf die Personen anwenden?

Ingrid und Peter legen den Focus darauf herauszufinden, was der/die Einzelne wirklich braucht.

Was sind die persönlichen Bedürfnisse? 

Oft ist das den Menschen selber nicht bewusst. Wie findet man das heraus? 

Ihre wichtigste Methode ist hier:


Das empathische Gespräch.

Sie fahren zum Kunden vor Ort, um die Personen im eigenen Umfeld zu beobachten, der Kunde kommt nicht zu ihnen. Sie versuchen so besser zu verstehen, was denn die wirklichen Bedürfnisse sind. 

Das passt auch zum Bewerbungsprozess. Ein Lebenslauf auf Papier sagt noch so wenig aus. Erst wenn ich mit meinen Coachees ins Gespräch komme, erfahre ich viel mehr, als über den Lebenslauf auf dem Papier.

Häufig wissen Menschen gar nicht, was sie wirklich können. Sie verstehen häufig gar nicht, dass manche Kenntnisse und Verhaltensweisen nicht selbstverständlich sind. Das erlebe ich in meinen Coachings täglich!

Von außen bekommen wir als Kind schon Sätze mit: Das kannst du gut oder das lernst du nie. Diese Muster wirken häufig unbewusst weiter. Nicht immer positiv!

Im Design Thinking geht es darum, diese Glaubenssätze, diese Muster an die Oberfläche zu holen.
Was fehlt den Menschen oder wie ticken sie?


Wie ticken sie wirklich?

Lehrer haben auf die Entwicklung und den Lebensweg aus meiner Erfahrung so viel Einfluss.

In meinen Coachings habe ich so viele Sprüche von Lehrern gehört wie:

 
"Du bist zu blöd; das kannst du eh nicht; aus dir wird ja sowieso nix; du brauchst dich gar nicht anzustrengen."

Glaubenssätze werden so manifestiert. Erst wenn man gezielt zuhört und diese Glaubenssätze deutlich werden, kann man an den Glaubenssätzen arbeiten.


Selbstbild - Fremdbild: Wie sehe ich mich selber?

Sind das meine Bedürfnisse oder hat mir das jemand im Laufe meines Lebens "eingetrichtert".

Wie höre ich mir eigentlich selber zu?

Kann ich Design Thinking alleine machen? Aus Ingrids und Peters Sicht geht das eigentlich nicht, da Design Thinking ein Teamsport, ein Gruppenprozess ist.

Selbstreflektion ist wichtig, aber Selbstreflektion hilft nicht, wenn man immer wieder selbst mit sich ins Gespräch geht und kein Feedback von außen bekommt. Auch hier sind wir im Coaching ähnlich unterwegs.

Zum Thema Selbstbild-Fremdbild finden Sie hier noch weitere Ideen und eine Checkliste, die Sie nutzen können.

 
Laut Ingrid wird Selbstreflektion häufig missverstanden und man wird sich nicht weiterentwickeln, wenn man nicht mit jemand anderem zusätzlich reflektiert. Das kann mit einem Freund/Freundin sein, besser natürlich mit einem Coach, der auch noch verschiedene Techniken zur Hilfestellung an Bord hat um die Situation - oder sich - besser zu verstehen.

Wichtig ist hier immer die Offenheit. Das heißt, bereit zu sein, Neues zu lernen.

Glaubensssätze schränken ein ganzes Leben ein.

Wachstum geschieht in der Reflektion mit Partnern. 

Das Design Thinking Mindset: Wie denke ich über die Welt und wie verhalte ich mich?

Ingrid und Peter betonen immer wieder: Ausprobieren und nicht zu Tode zu denken, sondern auch einfach mal zu machen! Erst dann kommt der nächste Schritt.

Warum nicht die erst beste Lösung einfach mal testen? Viele weitere Ideen stellt man fest, wenn es dann tatsächlich gemacht wird, das sogenannte Prototyping.

Viele BewerberInnen sind im Hamsterrad gefangen, sie bekommen für ihren Job "Schmerzensgeld", häufig fangen sie erst an, sich umzuorientieren oder nachzudenken, wenn der Schmerz sehr hoch geworden ist.

Peter und Ingrid ermutigen dazu, wenn es die Möglichkeit gibt, erstmal mit jemandem zu sprechen oder im Urlaub etwas ausprobieren oder auch jobrotation zu nutzen, um den eignen Horizont und die Kenntnisse zu erweitern.
Ingrid hat das mit ihrem Traumjob "Detektiv" gemacht. Die klassische Jobbeschreibung fand sie dann doch nicht so spannend. Was macht eigentlich wirklich ein Detektiv?

Jetzt ist die nächste Überlegung:

  • Wie heißt denn mein Traumjob? 
  • Welche Menschen gibt es da, die den Job haben, den ich gerne hättet?


Finden Sie Menschen, z.B. über XING oder LinkedIn und fragen Sie die tatsächlich. Die meisten Menschen sind hilfsbereit und freuen sich, wenn sie andere unterstützen können. Natürlich soll das kein stundenlanges Gespräch sein.

Daher bereiten Sie sich vor:

  • Können Sie mir dazu Tipps und Schritte empfehlen, wenn ich in diesem Job durchstarten möchte?
  • Was macht Ihnen dabei Spaß?
  • Warum haben Sie den Job gewählt?
  • Welche Weiterbildung würden Sie mir empfehlen?

Hier rät sie zum empathischen Gespräch.

Führen Sie ein Interview wie mit Freund im Cafe, "einfach mit echtem Interesse sprechen".

Wie ist die Realität? 

Es geht darum, im Gespräch herauszufinden, wie ist es wirklich? Führen Sie mehrere Gespräche, die meisten Menschen wollen helfen. Nehmen Sie es nicht persönlich, wenn Sie doch mal eine Absage erhalten. Leider trauen sich noch viel zu wenig BewerberInnen einfach zu fragen.

Peter hat zum Thema Motivation bei der Arbeit verschiedene Menschen befragt. Kurz bevor er Feierabend machte, hat er noch einen Strassenfeger getroffen und auch ihn befragt:


Was ist für Sie Motivation bei der Arbeit? Was ist für Sie wichtig, damit die Arbeit Spaß macht?

Seine Antwort:

"Ich bin jeden Tag hier und das ist mein Straßenzug und es ist jeden Tag wieder so dreckig wie am Tag davor. Wenn ich das nicht machen würde, hätten die vielen Wiener keine schöne Straße und würden sich nicht so wohl fühlen."

Er hat einen Sinn gefunden und denkt nicht daran, dass er jeden Tag dasselbe macht.

Nehmen Sie sich ein Herz, fassen Sie den Mut, Grenzen zu überwinden, die meistens nur im eigenen Kopf sind.
Statt zu denken: Es funktioniert eh nicht, machen Sie sich auf den Weg.

Häufig bekomme ich die Frage gestellt: Wie soll ich mich auf einen Job bewerben?

Viele BewerberInnen denken, sie müssten das sagen, was gehört werden soll. Wichtig ist aber authentisch zu sein. Sonst bekommen Sie einen Job, der nicht zu Ihnen passt.


Wir verbringen so viel Zeit im Job, dann sollte der doch passen!

Häufig hat man das Gefühl irgendwie passt es nicht zusammen, da geht soviel Kraft und Spaß und Energie verloren, wenn Mensch und Job nicht passen.

Für jeden heißt das aber auch etwas anderes.

Daher ist die wichtige Frage:

Warum bin ich denn unglücklich?

Kann ich nicht im Unternehmen auch mal Aufgaben "tauschen"?


Nur wenn ich weiß, was ich gerne mache, kann ich das ansprechen und versuchen, es auch intern zu ändern.

Es muss ja nicht gleich ein Unternehmenswechsel sein.

Ingrid und Peter betonen nochmal, es geht um Kommunikation, nicht um zerdenken. Die beste Idee ist nichts wert, wenn sie im Kopf bleibt.

Es geht darum die Ideen auszusprechen. Viele erzählen übrigens gerne von sich selber. Und da kommt wieder der Traumjob "Detektiv" bei Ingrid hervor: Jeder da draußen hat etwas versteckt, kitzel heraus, was er versteckt hat. Herauskitzeln, was nicht sichtbar ist. Nehmen Sie den Job als Detektiv an!

Was ist das, was mich antreibt? Was ist mein "Warum", persönlich oder im Unternehmen? 

Herauszufinden, was ist denn das richtige/wirklich Bedürfnis?

Was ist das was Sie wirklich machen möchten, auch wenn Sie im Lotto gewonnen haben? Ihr warum?

Was lässt Sie morgens aus dem Bett springen?

Es gibt bei jedem ein Feuer, vielleicht eher klein, aber was hilft, das zu entfachen? 

Veränderung ist immer und jederzeit möglich!

Sie sind ja eine Marke, steht auch auf der Website von Ingrid und Peter, nutzen Sie das für sich und vielleicht auch für Ihr Unternehmen!

Überlegen Sie sich, wie kann ich das für mich umsetzen? 

Fackel anzünden und ins Unternehmen weitergeben, suchen Sie sich Verbündete!

Ingrids Vision:

"Ich möchte alle ermutigen, Selbstverantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Eltern und Lehrer aus der Verantwortung lassen und das Leben selber "weiter zu erzählen" und der eigene Geschichtenerzähler zu sein."

Viel mehr hören Sie natürlich noch zwischen den Zeilen zum Thema Design Thinking über den Podcast oder mit Bild im YouTube-Interview.


Viel Erfolg beim Ausprobieren!


Shownotes:

Sie kommen alleine nicht weiter? Buchen Sie eine kostenfreie virtuelle Kaffeepause mit mir und wir finden gemeinsam heraus, wie Sie den nächsten Schritt gehen.

Begleiteter NEXT STEP OnlineKurs ab Februar 2023 zum RICHTIGEN Job

Ingrid und Peter Gerstbach:

Die Gerstbachs: https://gerstbach.at
Design Thinking Space: https://designthinkingspace.wien
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