Job Crafting: Wie Sie Ihren Job nach Ihren Vorstellungen gestalten

Kennen Sie das Gefühl, dass Ihr Job nicht mehr so recht zu Ihnen passt? Vielleicht fühlen Sie sich unterfordert, überfordert oder einfach nicht mehr erfüllt. Hier kommt Job Crafting ins Spiel - eine Methode, mit der Sie Ihre Arbeit aktiv umgestalten und wieder mehr Freude daran finden können. 


Glauben Sie, dass Sie Ihre Arbeit selbst gestalten können?

In meiner Zeit als Personalleiterin habe ich häufig die Menschen gefragt: "Wenn Sie sich einen Job backen könnten, was wären die Zutaten (Tätigkeiten), die Sie unbedingt dabei haben möchten?" Vielen Menschen ist leider noch gar nicht klar, WAS sie wirklich gerne machen.  Probieren Sie es aus!


Was ist Job Crafting?

Job Crafting bedeutet, dass Sie als Arbeitnehmer selbst die Initiative ergreifen, um Ihre Arbeit und Ihren Arbeitsplatz an Ihre Bedürfnisse, Stärken und Leidenschaften anzupassen. Es geht darum, kleine Veränderungen vorzunehmen, die einen großen Unterschied in IHRER Arbeitszufriedenheit machen können. Häufig ist Vorgesetzten das nicht klar!


Die drei Säulen des Job Craftings

  1. Aufgaben-Crafting (Task Crafting):
    Hier geht es darum, Ihre Aufgaben zu überdenken und umzugestalten. Vielleicht können Sie neue Aufgaben übernehmen, die Ihnen mehr Freude bereiten, oder bestehende Aufgaben anders angehen oder auch an andere KollegInnen abgeben. Bei dem Task Crafting können die Art, der Umfang, die Reihenfolge und die Anzahl der Aufgaben, aus denen sich Ihre Arbeit zusammensetzt, verändert werden.
  2. Beziehungs-Crafting (Relational Crafting):
    Gestalten Sie Ihre Arbeitsbeziehungen neu. Suchen Sie sich Kollegen, mit denen Sie gerne zusammenarbeiten, oder bauen Sie neue Netzwerke auf. Mit wem arbeiten Sie sehr gerne zusammen, welche Möglichkeiten gibt es hier?
  3. Bedeutungs-Crafting (Cognitive Crafting):
    Ändern Sie Ihre Sichtweise auf Ihre Arbeit. Erinnern Sie sich daran, warum Sie diesen Beruf gewählt haben und welche Werte und Ziele Sie damit verbinden. Was hat sich hier für Sie geändert?


Praktische Tipps für erfolgreiches Job Crafting

  • Analysieren Sie Ihre Aufgaben: Welche Aufgaben machen Ihnen Spaß, welche weniger? Wo sehen Sie Potenzial für Veränderungen? Love it, leave it or change it.
  • Identifizieren Sie Ihre Stärken: Fragen Sie sich selbst und andere, was Sie besonders gut können. Mit welchen Themen oder Problemen kommen andere auf Sie zu? Hier liegt so viel Potential für Sie und auch das Unternehmen!
  • Setzen Sie sich Job-Crafting-Ziele: Definieren Sie konkret, was Sie verändern möchten. Wenn ein Wunder geschieht, woran würden Sie und andere das merken?
  • Sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten: Kommunizieren Sie Ihre Ideen und zeigen Sie auf, wie diese auch dem Unternehmen zugutekommen können. Vorgesetzten ist das so häufig wirklich nicht klar. Auch wenn Sie denken, Sie haben das schon mehrfach erwähnt. Machen Sie dafür konkrete Termine!


Die Vorteile von Job Crafting

Für Sie als ArbeitnehmerIn kann Job Crafting zu mehr Erfüllung, Motivation und weniger Stress führen. Aber auch Arbeitgeber profitieren davon: Zufriedene Mitarbeiter sind produktiver, innovativer und bleiben dem Unternehmen länger erhalten. Worauf warten Sie, wenn Sie unzufrieden im Job sind?


Job Crafting Prozess

Acht Schritte für nachhaltigen Erfolg aus der Studie der Barmer mit der Universität St. Gallen

Fazit: Ihr Job, Ihre Gestaltung

Job Crafting ist kein einmaliger Vorgang, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Sie können loslegen!

Es erfordert Mut, Kreativität und manchmal auch etwas Geduld. Aber die Belohnung - ein Job, der wirklich zu Ihnen passt - ist es wert. Fangen Sie noch heute an, Ihren Arbeitsalltag aktiv mitzugestalten!

Wichtig, langfristig funktioniert das nur mit einem Management, dass das auch unterstützt und vorlebt, um das unternehmensweit umzusetzen und auszurollen.

Shownotes:

Ikigai, was kann ich und was braucht die Welt? Eine Grundlage für Jobcrafting

Wer tiefer einsteigen möchte, findet hierzu auch einen guten Artikel bei der Barmer und der Studie zu social health@work mit der Universität St. Gallen. HIer wurden u.a. 8000 Menschen befragt.

Weitere Literatur:

Tims&Bakker, 2010: Rudolph et al., 2017
Wrzesniewski & Dutton, Crafting a Job, 2001
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