Sie haben endlich den Termin für das Vorstellungsgespräch - und allein der Gedanke daran schnürt Ihnen den Hals zu?
Sie haben schon einiges zur Vorbereitung gelesen, aber diese merkwürdigen Fragen im Vorstellungsgespräch machen Sie ganz nervös.
Merkwürdige Fragen im Vorstellungsgespräch:
In meiner "bubble" auf LinkedIn und XING für das Recruiting gibt es schon lange die Frage:
"Was wären Sie gerne, wenn Sie ein Tier wären?"
Neu dazu gekommen sind mittlerweile:
"Was wären Sie gerne, wenn Sie ein Cocktail wären?"
Oder wie wäre es mit:
"Welches Straßenschild wären Sie gerne?"
Wie gehe ich mit diesen Fragen um?
Was sind denn Tipps, mit denen die BewerberInnen in das Vorstellungsgespräch gehen sollten? Darüber habe ich mich mit Bianca Koschel ausgetauscht, die schon lange mit dem Thema Kommunikation im Job unterwegs ist.
Die erste Frage, die sich jede/r stellen sollte:
Mit welcher inneren Einstellung gehe ich in die Gespräche?
Die meisten BewerberInnen sind ja schon sehr aufgeregt, d.h. sie sind mit ihren Befindlichkeiten sehr beschäftigt: Mir zittern die Hände, ich hab hohen Pulsschlag, ich hab zittrige Lippen.
Erster Tipp von Bianca:
Fragen Sie sich: Wie komme ich von einer - ich bin so aufgeregt- Haltung, in meine Ruhe?
Überlegen Sie sich, warum will jemand so etwas wissen? Ist die Person wirklich daran interessiert , welches Tier ich wäre?
Nein, sondern es geht darum, herauszufinden, wie Sie reagieren.
Wie reagiere ich, wenn ich auf überraschtem Fuß erwischt werde?
Im Job muss ich auch blitzschnell entscheiden.
Es ist schon entspannend für das eigene Mindset, wenn ich weiß, dass ich nicht die originellste, gewitzte oder geistreiche Antwort geben muss, damit die Person sieht, wie ich mit Stress-Situationen umgehe.
Bianca verrät: Je älter ich werde, um so authentischer versuche ich damit um zu gehen.
Geben Sie die Frage zurück:
Gute Frage, da muss ich jetzt erstmal drüber nachdenken.
Das entspannt zunächst. Nehmen Sie sich die Zeit, darüber nachdenken.
Wenn Sie die Fragen unmöglich und nicht passend finden, fragen Sie nochmal nach:
Was hat das mit der Situation/Job zu tun, können Sie mir den Zusammenhang erklären?
Da hilft der Blick auf die Rolle des Gesprächspartners. Der Interviewer will wahrscheinlich wissen, ob Sie schlagfertig sind oder ob Sie ins Team passen.
Daher entgegnen Sie ruhig: Weiß ich nicht, muss ich mich mit beschäftigen, über diese Frage habe ich noch nicht nachgedacht.
Damit bleiben Sie bei sich und authentisch.
Schlagfertigkeit ist immer wieder ein Thema, wenig, was es an Trainings gibt, ist wirklich hilfreich, sagt Bianca.
Und dazu die Frage: Muss man wirklich schlagfertig sein?
Nein, jeder Mensch hat andere Stärken, dann sind Sie vielleicht ein nachdenkliche Menschen, stehen Sie zu Ihren Stärken.
Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt. Mark Twain
Häufig hilft es, sich die Rolle klar zu machen. In welcher Rolle stecke ich, in welchem Kontext sind wir unterwegs und welche Rolle hat der Gesprächspartner.
Das erleichtert häufig auch die eigene Sichtweise.
Es gibt so wenig BewerberInnen für die vielen Stellen, daher geht es auch darum, dass sich das Unternehmen bei den BewerberInnen vorstellt.
Bei "komischen" Fragen können Sie auch antworten: "Interessante Frage, lassen Sie mich kurz überlegen, was das mit meiner Aufgabe zu tun hat." Oder Sie nehmen Ihre Gesprächspartner beim Denken mit, was fällt Ihnen dazu ein, was verbinden Sie damit?
Authentisch bleiben ist bei vielen Menschen die "hochängstlich" sind und in diesen Stresssituationen kaum denken können nicht so einfach.
Wissen im Kopf hilft häufig nicht, weil die Aufregung im Bauch oder im Hals sitzt. Da lohnt es sich, zu überlegen, wie komme ich in meine Ruhe, damit ich nicht blockiert bin.
Atmen ist das A und O, ich kann nicht panisch sein und gleichzeitig tief atmen.
Wenn ich sehr nervös bin, kann ich mir ein Mantra überlegen, einen Satz, der mich aufrichtet.
Welcher Satz hilft mir, um damit gut in ein Gespräch zu gehen?
Z.B. ich bin OK, ich bin erwachsen.
Versuchen Sie es mal mit einer Karte am Spiegel, morgens, mittags, abends beim Zähneputzen laut aussprechen!
Fangen Sie mit der Vorbereitung nicht nur 5 Minuten vorher, sondern schon etwas längerfristig an. Steigern Sie Ihr Selbstwertgefühl.
Programmieren Sie Ihr Mindset: Menschlich auf Augenhöhe, nicht weil er besser ist, sondern weil er/sie in einer Rolle ist als Personaler.
Betriebsbedingte Kündigung ist heute kein Grund ein "schlechtes Gewissen" zu haben.
Die Personen können nichts dafür, das liegt meistens an der Situation des (ehemaligen) Unternehmens.
Personaler führen auch mittlerweile von der Einstellung her andere Vorstellungsgespräche - nicht immer, aber immer öfter sind es keine "Verhöre" mehr.
Seien Sie sich klar darüber: Meine Bedürfnisse sind auch wichtig!
Mindset der Frauen ist hier häufig, meine Bedürfnisse sind nicht wichtig. NEIN: Du bist wichtig!
Auch Bianca hat die Erfahrung gemacht, Frauen stellen ihr Licht unter den Scheffel, statt auf den Scheffel!
Zur Vorbereitung lieber um Ausstrahlung und Selbstwertgefühl kümmern, als Antworten auswendig zu lernen!!
Wenn ich weiß, was ich will und kann, fällt es viel leichter die Fragen zu beantworten. Wir sind ja nicht in einer Prüfung, sondern im Gespräch.
Sehen Sie die Gespräche statt Gefahr als Chance! Wie bin ich denn, wenn ich authentisch bin, was bedeutet das?!
Hören Sie in den Podcast für noch mehr Infos "zwischen den Zeilen". Hier war das jetzt ein Auszug aus dem Interview.
Letzter Tipp zum Selbstbild -Fremdbild.
Fragen Sie wertschätzende Freunde: Wie fühlst du dich in meiner Gegenwart?
Wie ist Ihre "Wirkkraft"?
Diese positive Ausstrahlung wird es auch auf andere geben!!
Als Interview auch auf YouTube.
Sie sind unglücklich im Job uns wissen nicht, wie Sie das ändern sollen?
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Shownotes:
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Hier gibt es die: 6 Tipps zur perfekten Vorbereitung
Hier die erwähnten Podcasts/Artikel:
Powerpose, mit Stefan Verra, dem Körperspracheexperten.